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Die Entwicklung des Marktes für Milchalternativen

Einführung: Steigender Trend

Wie ihr in den letzten Wochen bei uns lesen konntet, haben Milchalternativen vor allem ökologische Vorteile. Sie sind je nach Sorte Wasser- und Landschonend. Das Voranschreiten des Klimawandels trägt somit unter anderem dazu bei, dass Milchalternativen immer mehr konsumiert werden und somit der globale Markt dafür wächst.

Europaweite Perspektive

Anhand von Zahlen lässt sich die steigende Beliebtheit von Milchersatzprodukten gut erkennen. Hier sieht man die Entwicklung des Umsatzes von pflanzlichen Ersatzprodukten von 2020 bis 2022 in Europa.

Pflanzliche Milch: + 19% ; Pflanzlicher Joghurt: +8%; Pflanzliche Eiscreme: 14%;  Pflanzlicher Käse: +56%

Pflanzliche Milch in Österreich

Schaut man sich speziell den Markt der Milchalternativen an, sieht man, dass Österreich im europäischen Vergleich zunächst noch zu den kleineren Märkten gehört. Beim aktuellen Umsatzvergleich landet Österreich auf Platz 10 mit einem Umsatz von 50 Mio. €. Trotzdem gibt es eine steigende Nachfrage nach pflanzlichen Alternativen. So konnte pflanzenbasierte Milch in Österreich den Umsatz von 2020 bis 2022 um 18% steigern und die Zahl der verkauften Produkte um 21%. Im Vergleich dazu sank die Anzahl der verkauften Kuhmilch im gleichen Zeitraum um 10%. Auch der Preis von pflanzlicher Milch blieb stabil mit einer Steigerung von 1% (Kuhmilch Anstieg von 4%).

Schaut man sich die einzelnen Sorten der Milchalternativen im Zeitraum 2020-2022 in Österreich an, kann man erkennen, dass Hafermilch ihre Marktanteile steigern konnte (106%) und somit den größten Marktanteil mit 55 % innerhalb der Milchalternativen ausmacht. Darauf folgen Sojamilch mit 17% und Mandelmilch mit 16%.

Aufgrund des steigenden Wachstumspotenzials steigen immer auch mehr Unternehmen in das Geschäft der Pflanzendrinks mit ein. Wenn man vor dem Regal im Supermarkt steht, hat man somit eine große Auswahl von Anbietern, darunter die Eigenmarken des Supermarktes sowie große Unternehmen wie Oatly, Alpro oder Joya. Weltweit konnte Oatly seine Umsätze von 204 Millionen US-Dollar im Jahr 2019 zu 722 Millionen im Jahr 2022 steigern, jedoch ist der österreichische Markt klein und hat im Vergleich zu anderen Marken noch keine ausreichende Reichweite. Die Marke Alpro hatte im Jahr 2019 die größte Reichweite mit 21% bei einer Umfrage, wo die Befragten angaben, die Marke in einem definierten Zeitraum gekauft zu haben. Die Marke Joya konnte dabei eine Reichweite von 12% erreichen.

Die Herausforderungen für die weitere Expansion des Marktes für Milchalternativen besteht darin, die Produkte in Regionen zu vermarkten, wo man diesen teilweise skeptisch gegenübersteht und die Qualität und Preise der konventionellen Milch in einem besseren Verhältnis zu Milchalternativen steht. Wenn man sich die Preise im Supermarkt anschaut, kosten die pflanzlichen Alternativen bis zu dreimal mehr. Dies liegt an einem höheren Steuersatz als bei Kuhmilch sowie aber auch an einer generellen Bereitschaft einen höheren Preis zu zahlen für ein Produkt, das mit Umweltfreundlichkeit wirbt.

 

Quellen:
https://investors.oatly.com/static-files/bf1c5c4a-dcb8-4c79-8d12-ca080a452e75

GFI Europe: Entwicklung des Marktes für pflanzenbasierte Lebensmittel im Einzelhandel in Österreich

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1095564/umfrage/hersteller-von-milchersatzprodukten-nach-kaeuferreichweite-in-oesterreich/

https://essenzielles.at/pflanzendrinks-im-check/?cookie-state-change=1701257011581

https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/hafermilch-boomt-haben-bauern-davon-582017

Bild: eigene Aufnahme