Der Ausbau erneuerbarer Energien wurde im Rahmen von Ziel 7 der Agenda 2030 der Vereinten Nationen zum internationalen Ziel erklärt. Das bedeutet, dass im Rahmen der Energiewende fossile Energieträger nach und nach durch erneuerbare Quellen (z.B. Sonne, Wind) ersetzt werden sollen (1). Damit soll in erster Linie dem Klimawandel entgegengewirkt werden.
Aber was hat das jetzt mit kritischen Rohstoffen zu tun?
Einige kritische Rohstoffe sind essenziell für die Energiewende. Dazu gehören beispielsweise Nickel, Kobalt, Lithium und Bauxit bzw. Aluminium (2).
Nickel und Kobalt spielen eine wichtige Rolle für die Herstellung von Elektroautos. Außerdem werden sie auch in vielen Lithium-Ionen-Batterien verwendet. Durch die Verwendung der Rohstoffe in Energiespeichern sind Nickel und Kobalt auch für Wind- und Solarenergie von großer Bedeutung. (3)
Lithium ist aus der Energiewende nicht weg zu denken. Doch der Abbau des Rohstoffs konzentriert sich auf sehr wenige Länder. Dazu gehören Argentinien, Chile und China. Lithium ist essenziell für Elektroautos und Stromversorgungsnetze in Verbindung mit Windturbinen und Photovoltaikanlagen. Wie es der Name bereits vermuten lässt, ist Lithium auch fundamental für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien (3). Für die Produktion einer Batterie für ein E-Auto werden circa 10kg des Rohstoffs benötigt (4).
Abschließend sind noch Bauxit bzw. Aluminium zu nennen, die auch eine wesentliche Rolle für die Herstellung von Solarmodulen, Windturbinen und in einigen Lithium-Ionen-Batterien spielen (3).
Die Gemeinsamkeit all dieser Rohstoffe ist nicht nur, dass sie als kritisch eingestuft werden und dass man im Zuge der Energiewende mit einem Anstieg der Nachfrage rechnet (3). Der Abbau all dieser Rohstoffe ist auch mit erheblichen sozialen und ökologischen Folgen verbunden. Es kommt zum Beispiel zur Verschmutzung von Umwelt und Wasser, sowie zur Bedrohung von Biodiversität und Ökosystemen in den Abbaugebieten. Außerdem werden die Landrechte von indigenen Gruppen teilweise nicht berücksichtigt und vor allem der Abbau von Lithium ist besonders wasserintensiv. (3)
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass wir beim Thema Energiewende und kritische Rohstoffe vor einem Dilemma stehen. Einerseits ist die Energiewende aus ökologischer Sicht dringend notwendig, andererseits wirkt sich die Verwendung von kritischen Rohstoffen für die Technologien auch negativ auf die Umwelt aus. Wir lernen daraus, dass es wichtig ist beide Seiten einer Medaille zu betrachten.
Nächste Woche wollen wir die negativen ökologischen Folgen kritischer Rohstoffe nochmal genauer betrachten. Aber noch ist es zu früh die Hoffnung zu verlieren. Denn in den nächsten Wochen wollen wir uns auch noch ansehen, was man aus ökologischer Sicht besser machen kann oder wo es schon umweltfreundlichere Techniken im Umgang mit kritischen Rohstoffen gibt.
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Literaturverzeichnis:
(1) United Nations (o. D.). The 17 Goals. Zugriff am 29.03.2024 unter https://sdgs.un.org/goals
(2) Carrara, S.; Alves Dias, P.; Plazzotta, B. & Pavel, C. (2020). Raw materials demand for wind and solar PV technologies in the transition towards a decarbonized energy system. Zugriff am 29.03.2024 unter https://op.europa.eu/en/publication-detail/-/publication/19aae047-7f88-11ea-aea8-01aa75ed71a1/language-en#
(3) Church, C. & Crawford, Al (2018). Green Conflict Minerals: The fuels of conflict in the transition to a low-carbon economy. Zugriff am 29.03.2024 unter https://www.iisd.org/publications/report/green-conflict-minerals-fuels-conflict-transition-low-carbon-economy?q=publications/green-conflict-minerals-fuels-conflict-transition-low-carbon-economy
(4) Götze, S. (2019). Lithium-Abbau in Südamerika. Kehrseite der Energiewende. Zugriff am 29.03.2024 unter https://www.deutschlandfunk.de/lithium-abbau-in-suedamerika-kehrseite-der-energiewende-100.html