Du betrachtest gerade Die wirtschaftliche Bedeutung kritischer Rohstoffe für die E-Mobilität

Die wirtschaftliche Bedeutung kritischer Rohstoffe für die E-Mobilität

Die Zukunft der Fortbewegung des Menschen gehört zu den wichtigsten und kontroversesten gesellschaftlichen Debatten der Gegenwart. Einer der elementaren Bestandteile des Wandels der Mobilität ist der stetig ansteigende Anteil an Kraftfahrzeugen mit Elektroantrieb – man erwartet etwa für das Jahr 2030 eine Anzahl von knapp 230 Millionen Fahrzeugen (1). Auch für diesen Sektor spielen kritische Rohstoffe eine wichtige Rolle – die heutige Blogausgabe beleuchtet, in welchen Bereichen sie zum Einsatz kommen und welche wirtschaftlichen Aspekte sie mit sich bringen. 

 

In welchen Bestandteilen eines Elektroautos werden kritische Rohstoffe verbaut? 

Kritische Rohstoffe lassen sich in verschiedenen Bauteilen eines E-Autos wiederfinden. Am prägnantesten ist in diesem Kontext wahrscheinlich die Batterie. Für ihre Herstellung ist die Verwendung von Lithium, Kobalt, Nickel und Graphit notwendig – allesamt kritische Rohstoffe. Je nach Bauweise und Zusammensetzung der Batterie können zusätzlich auch Mangan, Kobalt und Phosphor und andere Stoffe zum Einsatz kommen. Die Nutzung kritischer Rohstoffe in der E-Mobilität beschränkt sich allerdings längst nicht nur auf die Batterien – auch die Fertigung der Elektromotoren an sich, der notwendigen Leistungshalbleiter und auch die Konstruktion von Ladeinfrastrukturen kommt nicht ohne die Verwendung kritischer Rohstoffe aus, so seien hier etwa Aluminium, Bor, Gallium, Kupfer, Seltene Erden oder auch Silizium erwähnt (1). 

 

Die ökonomische Perspektive 

Die Bedeutung kritischer Rohstoffe für die E-Mobilität ist also immens – dies schlägt sich auch in der wirtschaftlichen Betrachtung nieder. Während der Bedarf an Batteriekapazität 2022 noch bei ca. 560 Gigawattstunden (kurz GWh) lag, so soll er laut Prognosen bis zum Jahre 2030 auf etwa 3.300 GWh ansteigen. Insbesondere für die Lithiumwirtschaft hat dies immense Auswirkungen. Lag der Bedarf 2022 noch klar unter der weltweiten Fördermenge so wird er sie in acht Jahren vermutlich um ein Mehrfaches übersteigen – wie China und Europa versuchen, den steigenden Lithium-Bedarf durch Vereinbarungen mit den Förderländern zu decken, hattet ihr bereits in einem unserer früheren Beiträge nachlesen können (1). Experten rechnen mit einem notwendigen Investitionsvolumen der Batterieindustrie von über 100 Milliarden Euro bis zum Ende des Jahrzehnts (2). Gleichzeitig sind die Preise für Lithium-Ionen-Batterien stark rückläufig, zwischen 2013 und 2023 sank der Preis pro Kilowattstunde von 649$ auf 152$ (3) 

 


Literaturverzeichnis:

  1. https://www.now-gmbh.de/wp-content/uploads/2023/03/NOW_Factsheet-Elektromobilitaet-und-Rohstoffe.pdf 
  1. https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/elektromobilitaet-lithium-ionen-batterien-sind-ein-milliardengeschaeft-mit-schattenseite/25440402.html 
  1. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/534429/umfrage/weltweite-preise-fuer-lithium-ionen-akkus/ 


Foto von Mike Bird von Pexels: https://www.pexels.com/de-de/foto/weisse-und-orangefarbene-benzinduse-110844/