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Kritische Rohstoffe in der Medizin und Medizintechnik

Kritische Rohstoffe spielen eine zentrale Rolle in der modernen Medizin. Sie sind essenziell für die Herstellung medizinischer Geräte, Diagnostika und Therapien. Zu den kritischen Rohstoffen zählen Metalle wie Seltene Erden, Kobalt, Lithium und Platinmetalle, die aufgrund ihrer begrenzten Verfügbarkeit und ihrer strategischen Bedeutung für die Wirtschaft und die Technologie als kritisch eingestuft werden. In diesem Beitrag werden die Bedeutung dieser Rohstoffe in der Medizin, die damit verbundenen Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze beleuchtet.

Bedeutung Kritischer Rohstoffe in der Medizin

  1. Seltene Erden: Diese Gruppe von 17 Metallen ist unentbehrlich für die Herstellung von Magnetresonanztomographen (MRTs), Lasergeräten und verschiedenen bildgebenden Verfahren. Dysprosium und Neodym, zwei seltene Erden, sind Schlüsselkomponenten in den Magneten, die in diesen Geräten verwendet werden. (1)
  2. Kobalt und Lithium: Beide Metalle sind für die Produktion von Batterien in implantierbaren medizinischen Geräten wie Herzschrittmachern und implantierbaren Kardioverter-Defibrillatoren (ICDs) unerlässlich. Lithium wird auch in der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien verwendet, die eine hohe Energiedichte und lange Lebensdauer bieten.
  3. Platinmetalle: Platin und seine Verbindungen werden in verschiedenen medizinischen Anwendungen eingesetzt, darunter als Katalysatoren in medizinischen Geräten, in der Krebstherapie (z.B. Cisplatin) und in Stents, die in der Kardiologie verwendet werden.

Perspektive der Medizintechnik Branche

Die Medizintechnik-Branche erkennt die Bedeutung und Herausforderungen im Umgang mit kritischen Rohstoffen und betont die Notwendigkeit nachhaltiger und patientenorientierter Lösungen. Aufgrund der zeit- und ressourcenintensiven Produktänderungen und der strengen Regulierung fordert der BVMed robuste und lange Übergangs- bzw. Ausnahmeregelungen bei umwelt- und nachhaltigkeitsbezogenen Regulierungen wie ESPR, PPWR, PFAS, Siloxane, CLP und REACH. Neue oder geänderte Regulierungen dürfen die Versorgung von Patienten nicht gefährden. (2)

Zudem fordert die Branche eine Reduktion des bürokratischen Aufwands bei der Entwicklung und Überarbeitung umweltrechtlicher und stoffpolitischer Rahmenbedingungen des Green Deals. Ein einheitlicher regulatorischer Rahmen ohne zusätzliche oder weitergehende nationale Standards, wie etwa bei der Verpackungskennzeichnung, ist dabei von großer Bedeutung. Zur Stärkung der Resilienz der Lieferketten und Sicherung von Arbeitsplätzen soll die lokale Produktion attraktiver gestaltet werden. Eine digitale Bestandsplattform für versorgungskritische Medizinprodukte und Arzneimittel soll geschaffen werden, um deren Verfügbarkeit jederzeit zu gewährleisten. (3)

Darüber hinaus fordert der BVMed die Erstellung einer Whitelist für kritische Rohstoffe unter dem Critical Raw Materials Act. Bei der Erarbeitung politischer Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz und Integrität von Lieferketten sollen alle relevanten Stakeholder, einschließlich der Medizintechnikbranche, einbezogen werden.

Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit in der Medizintechnik zu gewährleisten und gleichzeitig die notwendigen Anpassungen an umwelt- und nachhaltigkeitsbezogene Regulierungen zu ermöglichen. (4)

 

(1): Nachhaltig wirtschaften. At . Abgerufen von: https://nachhaltigwirtschaften.at/resources/e2050_pdf/endbericht_1311_kritische_rohstoffe.pdf

(2): BVMED.de: Medizintechnik-Standort Europa stärken. Abgerufen von: https://www.bvmed.de/europawahl-2024

(3) Germany Trade& Invest. Abgerufen von: https://www.gtai.de/de/trade/eu/specials/europaeische-union-beschliesst-verordnung-zu-kritischen-rohstoffen-1743904

(4): bmwk.de. Abgerufen von:  https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/rohstoffe-und-ressourcen.html

Beitragsbild: Unsplash common free Lizenz, Urheber: National Cancer Institute Link: https://unsplash.com/de/fotos/frau-im-roten-hemd-sitzt-vor-dem-computer-rUfUd-7WW78