In dieser Gruppe interessieren wir uns besonders für das Ende der Lebensdauer und das Recycling von Produkten mit kritischen Ressourcen oder für die Ressourcen selbst. Kritische Ressourcen werden vor allem in der Elektronik verwendet. Mit den Fortschritten im Lebensstil und modernen Technologie steigt der Bedarf an Elektronik und Elektrogeräten von Tag zu Tag. Es ist unvermeidlich, dass die Zahl der Elektrogeräte weiterhin in großem Umfang zunimmt, und die Verwendung von Mikroprozessoren in Alltagsgegenständen nimmt zu. Der Elektronikmarkt ist heute einer der am schnellsten wachsenden Märkte. Die damit verbundenen Geräte sind in jeden Aspekt unseres Lebens eingedrungen, und wir denken kaum darüber nach, was mit dem Abfall dieser Geräte geschieht. Neben den vielen Vorteilen dieser Technologien gibt es aber auch negative Auswirkungen. Elektroschrott ist heute die am schnellsten wachsende Abfallart. Nach Angaben des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) fallen weltweit jährlich 20-50 Millionen Tonnen Elektroschrott an, was eine Reihe von Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt darstellt. Etwa 80 % des Elektroschrotts aus den Industrieländern wird illegal in Entwicklungsländer exportiert, insbesondere nach China, Indien, Nigeria, Ghana und Pakistan, weil dort die Arbeitskosten niedriger sind und es kaum staatlichen Vorschriften gibt, beziehungsweise diese weniger oft umgesetzt werden. Einer der Orte in dieser Liste, an dem die größten Mengen des Elektroschrotts landen, ist Indien.
Diese Entwicklung wird in Schwellenländern wie Indien durch ihr enormes Wirtschaftswachstum noch verstärkt. Derzeit gibt es kaum zertifizierte E-Schrott-Recyclingunternehmen. Daher wird fast der gesamte Elektroschrott von informellen Hinterhof-Recycling-Betrieben verarbeitet, die Techniken anwenden, die äußerst negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. In Indien muss das Recycling von Elektroschrott nach den Vorschriften für gefährliche Abfälle erfolgen. Das bedeutet, dass die sehr strengen Normen für den Umgang mit gefährlichen Abfällen auf die Sammlung, den Transport und die Verarbeitung von Elektroschrott angewendet werden müssen. Trotz dieser Schwierigkeiten hat sich in kurzer Zeit eine ganze Reihe von Recyclingunternehmen etabliert, z. B. in Delhi, Mumbai, Chennai und nicht zuletzt in Bangalore, dem IT-Zentrum des Landes. Im Gegensatz zu den informellen Recycling-Betrieben, erfüllen diese Unternehmen die bestehenden Umweltstandards. Während die Demontage der Produkte in westlichen Ländern ein sehr kostenintensiver Prozess ist, findet man in Indien eine große Zahl von Billigarbeitern, für die eine sichere und langfristige Beschäftigung in diesen Unternehmen eine enorme Verbesserung ihrer Lebenssituation bedeutet. Am Beispiel von Bangalore wird in diesem Aufsatz die derzeitige Situation beschrieben und bestehende Ansätze zur Förderung des Elektroschrott-Recyclings in Indien vorgestellt. Gerade im Bereich der Abfallwirtschaft und der Recyclingtechnologien bietet das E-Schrott-Recycling auch für internationale Unternehmen ein erhebliches Marktpotenzial. Dennoch muss festgehalten werden, dass fast der gesamte Elektroschrott in Indien vom informellen Sektor gesammelt und recycelt wird, was zu beachtlichen Problemen für Menschen und Umwelt führt.
Literaturverzeichnis:
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Garlapati, V. K. (2016). E-waste in India and developed countries: Management, recycling, business and biotechnological initiatives. Renewable and Sustainable Energy Reviews, 54, 874–881. https://doi.org/10.1016/j.rser.2015.10.106
https://muellundabfall.de/ce/e-waste-recycling-in-indien/detail.html