Nachdem wir im Laufe des Semesters bereits einiges über Rohstoffe lernen durften, ist es nun an der Zeit einen Blick auf die Zukunft zu werfen. Wer unseren Blog in den letzten Wochen verfolgt hat, weiß bereits, dass etwa durch die steigende Zahl an Elektroautos der Bedarf an kritischen Rohstoffen in den kommenden Jahren immer weiter steigenden wir und auch in anderen Branchen sind solche Entwicklungen zu erwarten.
Wie wirken sich also Technologien der Zukunft auf den Rohstoffbedarf aus? Eine im Jahr 2021 durchgeführte Studie der Deutschen Rohstoffagentur – kurz DERA – versucht diese Frage zu beantworten.
Die Studie umfasst eine Vielzahl an Zukunftstechnologien aus unterschiedlichen Bereichen, unter anderem der Verkehrs- und Informationstechnik, der Energiebranche oder auch dem medizinischen Umfeld. Im Kontext der verschiedenen Wirtschaftszweige werden insgesamt 16 verschiedene Rohstoffe von der DERA als kritische eingestuft – hierunter fallen unter anderem Gallium, Kobalt, Kupfer und Lithium. Kritisch sind sie vor allem durch die Konzentration auf sehr wenige Abbauländer – ein Problem, auf das wir bereits in einigen der vergangenen Beiträge eingegangen sind (1).
Die erwarteten Anstiege des Bedarfs an einzelnen Rohstoffen sind teils enorm. So prognostiziert die Studie etwa eine Erhöhung des Bedarfs an Ruthenium – elementar für die Herstellung moderner Festplatten – auf das 19-fache des gegenwärtigen Produktionsniveaus bis zum Jahre 2040. Für den gleichen Zeitraum sei für Lithium wiederum ein Bedarf in Höhe des 5,9-fachen und für das im Bereich der Wasserstofftechnologie genutzte Scandium das 7,9-fache des aktuellen Produktionsstandes (2)
Gerade bei den nur in wenigen Ländern vorkommenden Rohstoffen bringen diese massiven Veränderungen auf dem Markt für alle beteiligten Akteure neue Herausforderungen in der Rohstoffversorgung mit sich. Die Studie empfiehlt den Unternehmen ihr Rohstoffmanagement besonders im Auge zu behalten. Wichtig sei es vor allem, Lieferketten für potenziell kritische Rohstoffe zu überprüfen, Schwachpunkte zu identifizieren und in enger Zusammenarbeit mit Partnern und Zulieferern Strategien zu entwickeln (2).
Welche Strategien ganze Staaten in diesem Zusammenhang verfolgen könnt ihr auch in einem unserer früheren Beiträge nachlesen, in dem wir uns mit Beispielen zwischenstaatlicher Kooperation im Lithiumsektor beschäftigt haben.
Literaturverzeichnis:
https://www.dnr.de/themen/glossar/zukunftstechnologien-und-rohstoffe
Link zur Studie: https://www.deutsche-rohstoffagentur.de/DERA/DE/Downloads/Studie_Zukunftstechnologien-2016.pdf?__blob=publicationFile&v=3
Foto von Muffin Creatives: https://www.pexels.com/de-de/foto/industrie-technologie-computer-pommes-frites-4584613/