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Wie Milch in die Schokolade kam …

Milchschoko: Eine der beliebtesten Schokoladensorten 

Egal ob Kakao, Schokotorte, Weihnachtskekse, Schokoeis, Pralinen oder klassische Milchschokolade: Schokolade mit Milch ist eine Kombination, die aus unserer Gesellschaft kaum noch wegzudenken ist. Trotz einem Anstieg der Beliebtheit von pflanzlichen Alternativen ist die Milchschokolade immer noch mit Abstand die beliebteste Schokolade Deutschlands [1]. 

Erstmalige Kombination von Milch und Schokolade

Um einander zu finden, mussten die zwei Zutaten jedoch mehrere tausende Jahre aufeinander warten und einmal um die halbe Welt reisen. So traf die Milch, die seit mindestens 7.000 Jahren auf dem menschlichen Speiseplan steht, erst im Jahr 1839 [2] in Deutschland auf die etwa 4.000 Jahre alte Schokolade [3]. Obwohl die erste Schokolade schon 1528 durch den spanischen Eroberer Cortés von Lateinamerika nach Europa kam, wagten sich die zwei deutschen Schokoladenfabrikbesitzer Gottfried Jordan und August Timaeus erst über 300 Jahre später, Milch und Schokolade miteinander zu kombinieren. 

Milch für besseren Geschmack und Cremigkeit 

Um dem bitteren Geschmack der puren Schokolade entgegenzuwirken, nahmen die zwei Chocolatiers 60 Prozent Kakao, 30 Prozent Zucker und 10 Prozent Eselsmilch. Da das Milchpulver zur damaligen Zeit noch nicht erfunden war und der Kakao noch nicht so fein gemahlen wurde, fehlte es der ersten Milchschoko leider noch an Cremigkeit. An Geschmack und Konsistenz wird bis heute gefeilt. 

Wie wird Milchschokolade heute hergestellt? [4] 

Bevor wir zum Herstellungsprozess kommen, schauen wir uns zuerst an, woraus Milchschokolade eigentlich besteht: Die Bestandteile sind Kakaoerzeugnisse, Zucker und Milch oder Milcherzeugnisse. Mindestens 25 % sind Gesamtkakaotrockenmasse, 25 % Gesamtfett, 14 % Milchtrockenmasse, 3,5 % Milchfett und 2,5 Prozent fettfreie Kakaotrockenmasse. 

Die Schritte zur fertigen Milchschokolade sehen wie folgt aus: 

  1. Die getrockneten Kakaobohnen werden gereinigt und bei bis zu 150°C geröstet. Danach werden Schalenreste entfernt. Dieser Vorgang ist für das Aroma der Schokolade ausschlaggebend.
  2. Im Anschluss werden die Kakaobohnen zerkleinert und – damit die Kakaobutter freigesetzt wird – in Kugelmühlen vermahlen, damit die harten Stückchen (Kakaonibs) zu dunkler, dickflüssiger Kakaomasse werden.  
  3. Nun wird die Masse z.B. mit Zucker, Milchpulver, Vanillearoma oder auch Lecithin vermischt und fein gewalzt, damit sie zu einem feinen Pulver wird. 
  4. Der nächste Schritt nennt sich “Conchieren”: 12 bis 48 Stunden dauert es, bis das Kakaopulver in der Conchiermaschine flüssig und so richtig cremig wird. Gewisse Bitterstoffe und Aromen werden dadurch entfernt. 
  5. Am Ende wird die Schokolade in vorgewärmte Formen gefüllt. Mithilfe von Vibration wird dafür gesorgt, dass restliche Luftblasen verschwinden. Dann kühlt die Schokolade ab und kann verpackt werden. 

 

Quellen 

[1] https://www.lebensmittelverband.de/de/aktuell/20190208-beliebteste-schokoladensorten-der-deutschen-bdsi  

[2] https://www.mdr.de/geschichte/mitteldeutschland/orte/dresden/erfindung-sachsen-schokolade-100.html#:~:text=Lange%20dachte%20man%2C%20dass%20Vollmilchschokolade,Rohessen%20in%2024%20T%C3%A4felchen%20pr 

[3] https://www.magnumicecream.com/de/stories/food/die-geschichte-der-schokolade.html  

[4] https://www.oesterreich-isst-informiert.at/herstellung/suesses-geheimnis-so-wird-schokolade-hergestellt/