Schulen sind nicht nur Orte, an denen Wissen vermittelt wird, sie ermöglichen es Schülerinnen und Schülern auch die Fähigkeiten und Werte zu entwickeln, die für die Bewältigung der globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, darunter Klimawandel, soziale Ungleichheiten oder wirtschaftliche Herausforderungen, unerlässlich sind. Dazu zählen Kompetenzen wie kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten und Kreativität. Diese Grundlagen führen zu Innovationen, die die Gesellschaft voranbringen können.
Neben der akademischen Ausbildung spielt die Schule auch eine zentrale Rolle als Ort des sozialen Austauschs. Hier treffen Kinder aus unterschiedlichen sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Hintergründen aufeinander. Sie haben die Möglichkeit, sich gegenseitig auszutauschen, ihre Perspektiven zu teilen und voneinander zu lernen. Diese sozialen Interaktionen sind ein wesentlicher Bestandteil der schulischen Bildung, da sie den Schülerinnen und Schülern helfen, ihre eigenen Werte und Überzeugungen zu hinterfragen und weiterzuentwickeln.
Schulen vermitteln wie bereits angeklungen auch Werte wie Toleranz, Respekt und Verantwortung, die für den sozialen Fortschritt unerlässlich sind. Diese Werte stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt und tragen dazu bei, eine gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft zu schaffen, in der die Bedürfnisse aller respektiert und berücksichtigt werden.
Zahlen zur Bildungsungleichheit
Für viele von uns ist der tägliche Schulbesuch eine Selbstverständlichkeit, doch Millionen von Kindern weltweit bleibt der Zugang zu Bildung verwehrt. Geeignete Unterrichtsräumlichkeiten, Schulmaterialien, Lehrpersonal, etc. sind in vielen Regionen der Welt immer noch keine Selbstverständlichkeit.
Laut der UNESCO sind weltweit mehr als 258 Millionen Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter nicht in Bildungseinrichtungen eingeschrieben. Davon entfallen etwa 69,9 Mio auf die Grundschule, 180,6 Mio auf die Sekundarstufen I & II. (1)
In Sub-Sahara-Afrika sind über 20% der Kinder im Grundschulalter nicht in der Schule. Des Weiteren besuchen fast 60% der Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren keine Schule. Ein erheblicher Teil der Bevölkerung in dieser Region lebt in extremer Armut, was den Zugang zu Bildung zusätzlich erschwert. (2)
Vor allem Mädchen sind oftmals stärker von Bildungsungerechtigkeit getroffen. In der bereits erwähnten Region Sub-Sahara-Afrika haben 16,7 Millionen Mädchen keinen Zugang zu Bildung, wobei 9,3 Millionen von ihnen niemals eine Schule betreten werden. In Ländern wie Guinea und Niger liegt der Anteil der ärmsten Mädchen, die nie zur Schule gingen, bei etwa 70%, während es unter den reichsten Jungen weniger als 20% sind. (3)
Entwicklungszusammenarbeit
Dieser Zustand muss schnellstmöglich verändert werden. Die Vereinten Nationen und Nichtregierungsorganisationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung des Zugangs zu qualitativ hochwertiger Bildung weltweit. Die UNESCO, als spezialisierte Organisation der UN, setzt sich besonders für das Ziel ein, Bildung, die auf Basis der Menschenrechte funktioniert, zu etablieren und sicherzustellen, dass Bildungssysteme allen zugänglich sind, insbesondere in diesbezüglich unterversorgten und benachteiligten Regionen.
Ein wichtiger Bestandteil des Engagements der UN ist die Unterstützung der Bildung für nachhaltige Entwicklung, die es Schülerinnen und Schülern ermöglicht, die Kompetenzen und das Wissen zu erwerben, das sie brauchen, um verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen und zu globalen Lösungen beizutragen. UNESCO arbeitet mit Regierungen zusammen, um Bildungsrichtlinien zu entwickeln, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch die Werte des Friedens, der Gerechtigkeit und der sozialen Verantwortung fördern. (4)
UNICEF, eine weitere Schlüsselorganisation der UN, setzt sich besonders für die Rechte von Kindern auf Bildung ein. Vor allem in Krisenregionen, die von Konflikten oder Armut betroffen sind, in denen Schulen zerstört oder unzugänglich sind, arbeitet UNICEF an Lösungen, um den Zugang zu Bildung sicherzustellen bzw. überhaupt erst zu ermöglichen. (5) Diese und noch viele weitere Organisationen setzen sich dafür ein, dass alle Kinder, unabhängig von ihrem sozialen Status, Geschlecht oder ihrer Herkunft, eine qualitativ hochwertige Bildung erhalten. Sie fördern nicht nur den Zugang zu Schulen, sondern auch die Sicherstellung von Chancengleichheit und Inklusion im Bildungssystem. (6)
Was kann ich tun?
Auch wenn wir in Österreich weit weg von jenen genannten Wirkungsstätten der NGOs sind, können wir einen Teil dazu beitragen, die Bildung weltweit etwas gerechter zu gestalten. Unter anderem hilft dabei Freiwilligenarbeit, auch im lokalen Umfeld, zum Beispiel in regionalen Schulen, Bibliotheken oder Bildungsorganisationen. Dies kann einen direkten Einfluss auf das Leben von Kindern und Jugendlichen haben. Möglich wäre es Nachhilfeunterricht oder Sprachkurse anzubieten oder bei der Organisation solcher mitzuwirken. Möchte man auch überregional oder sogar international helfen kann das durch die Unterstützung global agierender Initiativen gelingen. In jedem Fall ist die Wissensverbreitung und Aufklärung zu diesem Thema ein wichtiger Aspekt, um das Bewusstsein für bestehende Missstände zu schärfen und letztlich mehr Menschen zu aktivieren, sich für Veränderungen einzusetzen.
Literaturverzeichnis
- https://www.unesco.org/en/articles/250-million-children-out-school-what-you-need-know-about-unescos-latest-education-data
- https://blogs.worldbank.org/en/developmenttalk/high-price-education-sub-saharan-africa
- https://www.unesco.org/gem-report/en/articles/no-country-sub-saharan-africa-has-achieved-gender-parity-both-primary-and-secondary-education
- https://www.unesco.de/themen/bildung/bildungsqualitaet/weltbildungsempfehlung
- https://www.unicef.de/informieren/projekte/unicef-ziele-110800/bildung-111238
- https://www.unicef.de/informieren/einsatz-fuer-kinderrechte/datenbank-kindliches-wohlbefinden/bildung