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Wir sind die Gruppe Ungleichheiten im urbanen Raum

„We shape our buildings; thereafter they shape us“ (Winston Churchill, 1943)

Die Art und Weise wie Städte aufgebaut und gebaut werden, beeinflusst die Handlungs-, Denk- und Lebensweisen der darin lebenden Menschen. Wenn derzeit weltweit also bereits die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten leben[1], hat Stadtentwicklung einen wesentlichen Einfluss auf das gesellschaftliche Zusammenleben. Kann Stadt daher auch anders sein als bisher?

Damit beschäftigten sich unter anderen auch die Vereinten Nationen, als sie 2015 die Sustainable Development Goals (SDGs) aufstellten. Diese 17 Nachhaltigkeitsziele soll(t)en aufrütteln, kreatives Denken anregen, zu Umsetzungen drängen und betreffen weltweit alle Staaten, Unternehmen und Menschen – allgemein bekannt sind sie jedoch nicht.

Also doch alles nur Träumerei?

In unserem Blog stellen wir die SDGs in das Rampenlicht, das sie verdienen und auch wenn alle 17 Nachhaltigkeitsziele eng verwoben sind, gehen wir vor allem der Frage nach: Geht Stadt auch anders? Dazu beschäftigen wir uns mit den Nachhaltigkeitszielen 11 und 10, warum die SDGs überhaupt wichtig sind und vor welchen komplexen Herausforderungen Städte stehen. Welche Möglichkeiten gibt es, Städte und Gemeinden wie im Ziel 11 gefordert inklusiver, widerstandsfähiger und nachhaltiger zu gestalten und welchen Ungleichheiten im städtischen Raum begegnen wir vielleicht täglich unter dem Deckmantel der Vielfalt?

Wir, das sind Annie, Dominik, Hanna, Lisa und Sebastian.

Was verbindet uns mit dem Thema:

Annie: Ich bin in einer Großstadt aufgewachsen und habe nie den Führerschein gemacht. Natürlich ist es manchmal schwierig und ja, manchmal bin ich auch auf andere Personen mit Führerschein und Auto angewiesen. Gerade in Städten ist es meiner Meinung nach aber leicht(er), sich im Alltag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und dem Fahrrad zu bewegen. Wie kann es also gelingen, eine Stadt für den Großteil der darin lebenden Personen so zu gestalten, dass die Fahrt mit dem Auto undenkbar wird – selbst mit Führerschein?

Dominik: Städte können Orte der Vielfalt und Teilhabe sein – doch oft spiegeln sie soziale Ungleichheiten wider. Mich treibt die Frage an, wie wir urbane Räume so gestalten können, dass sie für alle lebenswert sind – unabhängig von Herkunft, Einkommen oder körperlichen Voraussetzungen. Ich bin überzeugt: Eine gerechte Stadt entsteht nur, wenn Menschen aktiv an ihrer Gestaltung beteiligt werden. Partizipation ist für mich kein Zusatz, sondern Voraussetzung für nachhaltige, inklusive und zukunftsfähige Stadtentwicklung.

Hanna: Ich bin auf dem Land geboren, umgeben von Wäldern, Wiesen und Obstgärten – ein Umfeld, in dem die Natur noch Vorrang vor der Betonwüste der Stadt hat. Mein Anliegen ist es, das Thema Stadtbegrünung und die dadurch hervorgebrachte Verbesserung an Luftqualität, Eindämmung der (unerträglichen) Hitze im Sommer und die Ausbreitung von natürlichen Rückzugsorten in den Fokus zu rücken. Denn wer will nicht den Betondschungel mit einem echten Dschungel in der Stadt austauschen? 😉

Lisa: Für mich ist die Stadt ein Ort der Begegnung und Diversität, doch leider haben nicht alle Menschen die gleichen Chancen. Wer zum Beispiel eine gute Verkehrsanbindung hat, denkt vermutlich selten darüber nach, wie schwierig es für andere sein kann von A nach B zu kommen. Was für die einen selbstverständlich ist, stellt für andere eine Herausforderung dar, sei es durch fehlende Barrierefreiheit oder eine schlechte Verkehrsanbindungen. Solche Ungleichheiten sind meist unsichtbar, wenn man nicht selbst davon betroffen ist, weshalb es mir wichtig ist Bewusstsein dafür zu schaffen.

Sebastian: Ich finde, dass eine lebenswerte Stadt für alle und nicht nur für die, die es sich leisten können, da sein sollte. Aus diesem Grund dürfen nachhaltige Mobilität, leistbarer Wohnraum und saubere Luft kein Luxusgut sein! Es sollte in unserer Hand liegen, kreative Lösungen zu finden, Barrieren zu durchbrechen und die Stadt gerechter zu machen. Denn eine grüne, faire Zukunft beginnt genau jetzt.

 

Quelle

[1] Quelle: UN (2024): The Sustainable Development Goals Report 2024. Seite 30f. Online verfügbar unter: https://unstats.un.org/sdgs/report/2024/The-Sustainable-Development-Goals-Report-2024.pdf