Europas Nachfrage nach individueller Mobilität ist ungebrochen. Allein im vergangenen Jahr (2024) wurden in der Europäischen Union 10,6 Millionen PKW neu zugelassen [1]. In den letzten Jahren wurde politisch und medial massiv Stimmung gegen die individuelle Mobilität gemacht. Als ein Startpunkt dafür kann der Abgasskandal deutscher Autobauer gesehen werden. Sie senkten mit illegalen Abschalteinrichtungen in der Motorsteuerung ihre Abgaswerte auf dem Prüfstand um dem Zeitgeist zu entsprechen und „saubere Autos“ verkaufen zu können [2]. Seither sind Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor – insbesondere jene die mit Diesel betrieben werden – in weiten gesellschaftlichen Schichten als „Drecksschleudern“ gebrandmarkt. Einige politische Strömungen sehen in jedem Diesel-PKW ein Feindbild, dass es zu bekämpfen gilt. Sogar Vandalismus auf offener Straße tritt zu Tage. Nicht selten sehen dieselben Leute gleichzeitig in der Elektromobilität die Lösung. Doch ist sie das? Oder müssten wir nicht vielmehr die Masse unseres Konsums reduzieren.
Aus Sicht des Autors des Beitrags wird mit der Elektromobilität – wie so oft im Marketing – Augenauswischerei betrieben. Den Konsumenten werden Autos präsentiert, welche durch grüne Natur fahren. Menschen, die aufatmen, wenn sie aus ihrem „E-Auto“ aussteigen sollen saubere Luft symbolisieren. Doch wie sauber ist die Luft in Lithium-Minen im Kongo [3]? Wie gut kann der brasilianische Urwald noch seine Rolle als Lunge der Welt erfüllen, wenn er dem Lithium-Abbau weichen muss [4]? Und können wir den Chilenen noch in die Augen schauen, wenn ihre Wasserquellen aufgrund des gigantischen Verbrauchs der Lithiumgewinnung endgültig versiegt sind [5]? Die Antriebsquelle eines Elektroautos – die Batterie – wiegt gut und gerne mal 600 Kilo. Sie sind um 30% schwerer als ihre Verbrenner-Kollegen. All das wirkt auf die Straße und muss beschleunigt wie gebremst werden. Daraus folgen höhere Straßenabnutzung, mehr Reifenabrieb und erhöhter Bremsverschleiß. Kurzum die Elektromobilität ist das Paradebeispiel eines Marketinggags. Und da haben wir noch nicht mal die Entsorgung der hunderten Kilo schweren Batteriekolosse thematisiert. E-Mobilität wird als „grün“ geframt, somit glaubt die Masse sie tut der Umwelt etwas Gutes. In Wahrheit werden jedoch die wundervollsten Naturen zerstört während der Verschließ erhöht wird und die Entsorgung der Antriebsquelle problematisch ist.
Fazit: E-Mobilität ist auf so vielen Ebenen gleichzeitig problematisch wie nicht nachhaltig, dass sie nicht die Lösung sein kann. Gleichzeitig weiß der Autor dieses Blogs, dass sich „der Westen“ die individuelle Mobilität nicht nehmen lassen wird, also eine Reduktion dieser im großen Stil nicht realistisch ist. Aufgrund dessen ist es umso trauriger, dass hier keine Lösung für nachhaltige individuelle Mobilität aufgezeigt werden kann. Vielleicht hast Du Ideen? Teil sie uns in den Kommentaren mit!
Literaturverzeichnis
[1] Statista. (2025, 21. Januar). Pkw-Neuzulassungen in der EU 2024| Statista. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1197724/umfrage/pkw-neuzulassungen-in-der-eu/
[2] Kilic, S. (2024). Der Abgasskandal: Die internationale Zuständigkeit für Schadensersatzklagen nach der EuGVVO [Diplomarbeit, Universität Graz]. RIS. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubg:1-207250
[3] Deutsch Welle. (2023, 18. November). Lithium-Abbau in Afrika: Die Schattenseite grüner Energie. https://www.dw.com/de/lithium-mine-in-afrika-zeigt-schattenseite-gr%C3%BCner-energie-auf/a-67459734
[4] Poonal (7. Juli 2024). Lithium Valley: Neuer Bergbau-Hotspot alarmiert Bevölkerung. Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. https://www.npla.de/thema/umwelt-wirtschaft/lithium-valley-neuer-bergbau-hotspot-alarmiert-bevoelkerung/
[5] GLOBAL 2000. (o.J.). Lithium – Folgen für Umwelt & Mensch. https://www.global2000.at/lithium
