Hülsenfrüchte – was ist das eigentlich genau? Erbsen, Linsen, Kichererbsen, Bohnen und Soja sind nur einige Beispiele dieser vielfältigen Pflanzenfamilie, die seit Jahrtausenden weltweit auf unseren Tellern landet. Sie liefern nicht nur wertvolle Nährstoffe wie Proteine, Ballaststoffe und Mineralien, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle in der nachhaltigen Ernährung. Doch was unterscheidet sie voneinander? Und sind Hülsenfrüchte wirklich nachhaltiger als Fleisch? (1)
Was sind Hülsenfrüchte?
Hülsenfrüchte gehören zur Pflanzenfamilie der Leguminosen, deren Samen in Hülsen wachsen. Eine wichtige Vetreterin ist die Erbse. Sie ist als eine der ältesten Kulturpflanzen bekannt und zeichnet sich durch ihren hohen Proteingehalt und ihren Reichtum an Ballaststoffen aus. Linsen, die in verschiedenen Farben wie braun, rot, gelb und grün vorkommen, sind eine wahre Nährstoffquelle, die vor allem für ihren hohen Eisengehalt geschätzt wird. Kichererbsen, die vor allem in der mediterranen und nahöstlichen Küche eine zentrale Rolle spielen, liefern ebenfalls viel pflanzliches Eiweiß und sind besonders beliebt in Form von Hummus oder Falafel. Eine weitere sehr beliebte Hülsenfrucht ist die Sojabohne. Diese sind reich an Proteinen und werden oft zu Tofu, Tempeh oder Sojamilch verarbeitet und haben in der asiatischen Küche eine lange Tradition. Und natürlich die Bohnen – von Kidneybohnen bis zu Schwarzen Bohnen – sie sind weltweit in zahlreichen Gerichten ein fester Bestandteil und liefern neben Proteinen auch viele Ballaststoffe. Die Lupine, eine eher unbekanntere Hülsenfrucht, wird bewusst eingesetzt um die Bodenqualität zu verbessern. (2) (3)
Hülsenfrüchte vs. Fleisch: Was ist nachhaltiger?
Welche Relevanz haben Hülsenfrüchte jedoch in der heutigen Zeit? Eine wichtige Frage in der Lebensmittelproduktion ist: Wie können wir unseren Proteinbedarf nachhaltig decken? Fleisch war lange Zeit die Hauptquelle für Proteine, doch seine Umweltauswirkungen sind erheblich. Im Vergleich dazu bieten Hülsenfrüchte einige klare Vorteile. Zum einen benötigen sie deutlich weniger landwirtschaftliche Fläche als Fleisch. Die Produktion von 1 kg Fleisch erfordert große Weideflächen und Futtermittelanbau, während Hülsenfrüchte direkt als Nahrungsmittel genutzt werden können und somit viel weniger Boden beanspruchen. Auch in Bezug auf den Wasserverbrauch schneiden Hülsenfrüchte besser ab. Während für die Herstellung von 1 kg Rindfleisch rund 13.000 Liter Wasser benötigt werden, kommen Hülsenfrüchte wie Linsen mit nur etwa 50 Litern aus. (4) Ein weiterer entscheidender Faktor sind die Treibhausgasemissionen. Die Viehzucht trägt in erheblichem Maße zur Freisetzung von Methan und anderen Treibhausgasen bei, die zur globalen Erwärmung beitragen. Hülsenfrüchte haben hier einen klaren Vorteil, da ihre Anbauprozesse weitaus weniger energieintensiv sind und somit einen geringeren CO₂-Fußabdruck hinterlassen. (5)
Im Vergleich zu Fleisch schneiden Hülsenfrüchte also in vielen ökologischen Aspekten besser ab. Sie benötigen weniger Ressourcen, produzieren weniger Treibhausgase und tragen sogar zur Verbesserung der Bodenqualität bei. Dies macht sie zu einer hervorragenden Alternative, um den globalen Proteinbedarf auf umweltfreundlichere Weise zu decken und gleichzeitig einen Beitrag zur Reduzierung der Umweltbelastung zu leisten.
Literaturverzeichnis
https://www.vegan.at/huelsenfruechte-nachhaltige-ernaehrung (1)
https://www.bzfe.de/lebensmittel/lebensmittelkunde/huelsenfruechte/ (2)
https://www.dge.de/presse/meldungen/2021/mehr-linsen-weniger-rindfleisch/ (4)