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Pflanzlich vs. tierisch: Wie umweltfreundlich sind Fleischersatzprodukte wirklich?

Eine Umfrage von POSpulse (1) untersuchte 2020 Beweggründe zur pflanzlichen Ernährung in Deutschland. Fast 60% nennen als einen der Gründe: „Um den CO2-Abdruck zu verringern“. Anstatt zum Hähnchenfilet aus der Fleischabteilung greift man nun also zum „Veganen Steak nach Art Hähnchen“. Und somit hat sich der Umsatz von Fleischersatzprodukten von 2010 bis 2020 verfünffacht! (2) Doch wie nachhaltig sind diese Fleischersatzprodukte wirklich?
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, wurden vier unterschiedliche Fleischprodukte mit ihrer veganen Alternative verglichen. Ausgewählt wurde ein Wurstaufschnitt, Bratwürstel, Faschiertes und Hähnchenfilet. Diese wurden jeweils nach ihren Zutaten und deren CO2-Verbrauch untersucht und analysiert. Die Ergebnisse sind wenig überraschend:

Hähnchenfilet

Das herkömmliche Hähnchen, welches 100% aus Hühnerbrust besteht, braucht pro kg Fleisch ca. 5,5 kg CO2. Das ist im Vergleich zu anderem Fleisch niedrig. Trotzdem gewinnt die vegane Alternative mit den Zutaten Weizenprotein, Erbsenprotein und Ackerbohnen mit einem Verbrauch von ca. 1,1 kg. (3) (4)

Wurstaufschnitt

Auch beim Wurstaufschnitt schneidet die pflanzliche Variante, bestehend aus Wasser, Rapsöl, Bambusfasern und Sonnenblumenprotein, besser ab. Mit einem CO2-Fußabdruck von 3 kg ist dieser fast viermal so niedrig wie jener des tierischen Produktes, welches 11 kg verbraucht. (3) (5)

Faschiertes

Der CO2-Verbrauch von Faschiertem aus Fleisch schwankt stark, je nach der Zusammensetzung und ob das Fleisch biologisch ist. Liegt der Anteil von Schweine- und Rindfleisch bei jeweils 50%, wie bei dem untersuchten Produkt, und ist zudem biologisch, kommt man auf ca. 10 kg. Ist es nur Rindfleisch, kommt man auf ganze 15,1 kg. Das vegane Faschierte aus Erbsenprotein hingegen nur 1,4 kg. (3) (6)

Rostbratwürstel

Auch hier liegt die pflanzliche Variante vor der tierischen! Die veganen Rostbratwürstel, welche vor allem aus Erbsenprotein bestehen, verbrauchen nur 1,7 kg. Das Würstel aus Schwein hingegen 5,2 kg und somit das Dreifache. (3) (4)

Die Analyse zeigt: Wenn es um Nachhaltigkeit geht, schneidet jede untersuchte pflanzliche Alternative im Hinblick auf den CO2-Ausstoß besser ab. Aber auch in anderen Kategorien wie Wasser- und der Flächenverbrauch, welche maßgeblich für die Nachhaltigkeit von Nahrung sind, gewinnen die pflanzlichen Alternativen! Das Bundesumweltamt bestärkt diese These: „Fleischersatz auf pflanzlicher Basis, zum Beispiel aus Soja, Weizen oder Erbsen, schneidet laut der Studie aus Umweltsicht am besten ab. Im Vergleich zu Rindfleisch entstehen dabei bis zu weniger als ein Zehntel der Treibhausgase und ein Vielfaches geringerer Wasserverbrauch und Flächenverbrauch.“ (2)
Das Fazit: Geht es um die Nachhaltigkeit, darf man wohl zum veganen Steak greifen!

Literaturverzeichnis:

(1)
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1192354/umfrage/befragung-gruende-vegane-ernaehrung/

(2)
https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/fleischersatz-auf-pflanzenbasis-bester-umweltbilanz

(3)
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1197941/umfrage/co2-fussabdruck-von-fleisch-fisch-und-fleischalternativen-in-deutschland/

(4) https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/6232/dokumente/ifeu_2020_oekologische-fussabdruecke-von-lebensmitteln.pdf

(5)
https://vegconomist.de/neue-produkte/ruegenwalder-muehle-erstellt-umfassende-produktoekobilanz/

(6)
https://www.swr.de/video/sendungen-a-z/marktcheck/oekochecker/oekochecker-fleischersatz-aus-erbsen-soja-und-seitan-gesund-und-nachhaltig-100.html