Getreide gehört zu den bedeutendsten Grundnahrungsmitteln weltweit, wobei Weizen, Reis und Mais mehr als 40% der durchschnittlichen globalen Kalorienzufuhr ausmachen [1]. Diese Nahrungsmittel sind unverzichtbar für die Ernährungssicherung und spielen eine zentrale Rolle im globalen Ernährungssystem.
Angesichts eines steigenden Bedarfs an Lebensmitteln, getrieben durch die wachsende Weltbevölkerung, das wachsende globale Einkommen und den zunehmenden Konsum tierischer Produkte, steht das globale Ernährungssystem vor immer größeren Herausforderungen. Die Auswirkungen des Klimawandels verstärken diese Herausforderungen und haben Folgen für die globale Ernährungssicherheit [2] [3] [4].
Was ist eigentlich Ernährungssicherheit?
Ernährungssicherheit besteht, wenn alle Menschen, jederzeit, physischen und ökonomischen Zugang zu ausreichendem, sicherem und nahrhaftem Essen haben, das ihre Ernährungsbedürfnisse und -vorlieben für ein aktives und gesundes Leben erfüllt. Die vier Säulen der Ernährungssicherheit sind also die Verfügbarkeit, der Zugang, die Nutzung und die Stabilität von Nahrungsmitteln [5] [6].
Auswirkungen des Klimawandels auf die globale Ernährungssicherheit
Der Klimawandel wirkt sich auf alle vier dieser Säulen aus, indem er sowohl die Produktion von Lebensmitteln als auch die Verteilung und den Zugang dazu gefährdet. Tropische und subtropische Regionen, sowie der Mittelmeerraum, gehören zu den Gebieten, die besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels sind. Steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und häufigere extreme Wetterereignisse, wie Dürren, Überschwemmungen und Stürme, stellen eine direkte Bedrohung für den Anbau von Grundnahrungsmitteln wie Weizen, Reis und Mais dar. Diese Regionen sind besonders verletzlich, da sie stark von der Landwirtschaft abhängig sind und oft nur über begrenzte Ressourcen und Infrastruktur verfügen, um auf diese Veränderungen zu reagieren. [2]
Eine der größten Gefahren des Klimawandels für die Ernährungssicherheit sind vermehrte Preisschwankungen. Wenn Ernteausfälle aufgrund von extremen Wetterbedingungen zunehmen, können die Preise für Grundnahrungsmittel steigen. Es wird prognostiziert, dass die Getreidepreise durch den Klimawandel zwischen 1-29% bis 2050 ansteigen werden [2].
Das trifft besonders Menschen mit niedrigen Einkommen, sowie Frauen und Kinder. Besonders vulnerabel sind Personen, die in armutsgefährdeten Regionen leben und bereits heute Schwierigkeiten haben, sich ausreichend und nahrhaft zu ernähren. Ein solcher Preisanstieg kann den Zugang zu Nahrungsmitteln für diese Menschen erheblich erschweren und damit die Ernährungssicherheit bedrohen. Die klimatischen Veränderungen haben auch besonders starke Auswirkungen auf Personen, die in der Landwirtschaft arbeiten und von natürlichen Ressourcen abhängig sind. In vielen Ländern sind es vor allem kleine Bauernhöfe, die auf den Anbau von Weizen, Reis oder Mais angewiesen sind, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Diese Menschen haben oft nur begrenzte Möglichkeiten, sich gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen. [3]
Zukunftsfähige Lösungsstrategien
Um der wachsenden Bedrohung für die globale Ernährungssicherheit zu begegnen, sind dringende Maßnahmen erforderlich. Anpassungsstrategien in der Landwirtschaft, wie der Anbau klimaresistenter Getreidesorten oder der Übergang zu nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken sind notwendig, um die Widerstandsfähigkeit der Nahrungsmittelproduktion zu erhöhen. Zudem müssen Investitionen in die Zugänglichkeit von Nahrungsmitteln verstärkt werden, um die Stabilität der Nahrungsmittelversorgung langfristig zu sichern. Auch soziale Maßnahmen sind wichtig, um Menschen mit niedrigen Einkommen auch bei Preisschwankungen den Zugang zu Grundnahrungsmitteln zu ermöglichen. Dafür sollte die internationale Zusammenarbeit, sowie der Transfer von Wissen und Ressourcen gefördert werden. [3]
Literatur:
[2] https://www.ipcc.ch/srccl/chapter/chapter-5/
[4] https://www.nature.com/articles/s41598-022-08696-x
[5] https://www.worldbank.org/en/topic/agriculture/brief/food-security-update/what-is-food-security